



Wally hat durch die Aspergillose einen Nymphensittich verloren. Über die Behandlung ihres Schwarms hat sie für den Blog einen Bericht geschrieben:
Etwa zwei Wochen bevor bei meiner Sunny Aspergillose diagnostiziert wurde, habe ich im Forum einen Thread gelesen, in dem jemand berichtete, dass ihre Nymphen Bakterien haben. Sie schrieb: "Gott sei Dank ist es keine Aspergillose." Da ich vorher noch nie etwas davon gehört hatte, habe ich mich im Internet schlau gemacht, und war beruhigt. Überall las ich diese Krankheit komme schleichend über Jahre. Meine Vögel sind aber jung, haben ganztags Freiflug, also können sie ihre Luftsäcke gut durchpusten. Mein Futter habe ich von einem sehr guten und gewissenhaften Hersteller, Vitamine bekommen sie auch genug.
Dann aber - es war ein Mittwoch - ohne jedes Voranzeichen ging es Sunny schlecht. Die Nymphen haben am Morgen wie immer mehrere Runden im Zimmer gedreht. Plötzlich ist meine Sunny Notgelandet und fing schrecklich zu Keuchen an. Voller Panik bin ich sofort mit ihr zum Tierarzt. Die Abstriche waren alle ohne Befund, also hat sie nur eine Herz-Kreislauf Spritze bekommen. Da ich aber beunruhigt war, bin ich eine Stunde später den langen Weg zu einem vogelkundigen Tierarzt gefahren. Er sah die Kleine und meinte sofort, wenn sie ein Papagei wäre, dann würde er auf Aspergillose tippen. Sittiche bekommen aber eigentlich keine. Also spritzte er ihr ein Depot Antibiotika.
Ihr Zustand verschlechterte sich leider. Am Donnerstag bin ich gleich in der Frühe wieder zu ihm. Ich habe die Maus dort gelassen. Oh Gott, es war für immer. Hätte ich das gewusst, hätte ich nur geahnt dass ich sie in einem kleinen Karton zurückbekomme, ich hätte mich mit Sicherheit anders verabschiedet. Nein ich hätte sie nie dort gelassen.
Am Sonntag ging es ihr noch nicht besser. Sie wurde Zwangsernährt. Bis dann gegen 19 Uhr der Anruf kam, den ich nie vergessen werde. Sunny war über die Regenbogenbrücke geflogen. Immer wieder quälen mich die Gedanken, ob sie nicht mehr wollte, weil wir sie alleine gelassen haben?
Der Tierarzt hat sie, weil er unbedingt auch wissen wollte woran meine Maus gestorben ist, am selben Abend obduziert. Die Diagnose lautete "ASPERGILLOSE " so groß wie ein Kirschkern und Leberversagen. Die Theorie Aspergillose verlaufe schleichend hat sich bei mir widerlegt. Es gab wie keinerlei Voranzeichen. Das Gefieder war top. Der Kot normal, das Gewicht bis zuletzt ebenfalls. Und vor allem sie war gerade 8 Monate alt!
Nun hatte ich in letzter Zeit zwei Neuzugänge und habe sie vom Tierarzt untersuchen lassen. Auf dem Röntgenbild sieht man bei beiden Tieren einen Schatten auf der Lunge. Noch nicht groß, bei dem Einen mehr als bei dem Anderen. Die Tierärztin meinte ich solle prophylaktisch alle meine acht Vögel mit „Lamisil Oral“ behandeln. Allerdings sei Oral eigentlich nicht so gut, da es von der Leber abgebaut wird. Allein der Gedanke ich müsse die Vögel greifen trieb mir die Schweißperlen auf die Stirn und brachte meinen Herzschlag auf Hochtour. Ich habe zwei sehr scheue Vögel und nicht einmal bei meiner Handaufzucht (bei ihr habe ich es einmal versucht) hat es geklappt. Einzig und allein ihr Häubchen war nass, der Schnabel blieb aber ohne einen Tropfen. Und der Stress 14 Tage... Oh weh!
Dann kam der Pari. Hätte ich gewusst was das für ein Apparat ist, dann hätte ich mir günstiger einen gebrauchten Kompressor gekauft und nur den Vernebler neu. Das Gerät funktioniert wie eine Luftpumpe. Man könnte auch einen anderen strombetriebenen Kompressor nehmen und bräuchte dann nur noch den Vernebler den man auf den Schlauch aufsteckt.
Ich habe also mit Lamisil inhaliert. Es war Entspannung pur. Wir haben den Vernebler direkt unter dem Volierendach angebracht. Angst, wie ich befürchtet hatte, hatten sie nicht. Meine Geierchen sind ganz nahe an den Vernebler rangerückt. Da das Lamisil geruchlos ist, denke ich mal sie haben den feuchten Nebel genossen. Denn eine hohe Luftfeuchtigkeit ist für Nymphensittiche angenehmer, als die trockene Raumluft in der Heizperiode. Ich habe immer am Morgen inhalieren lassen, bevor ich sie raus gelassen habe. Auch das Brummen des Kompressors hat sie nicht gestört. Die Voliere habe ich mit riesigen Bettlaken eingehüllt, um den Effekt des Gerätes zu maximieren. So haben auch meine zwei scheuen Nymphen das Lamisil stressfrei bekommen. Wenn ich es in den Schnabel hätte geben müssen, und dann noch 14 Tage *schreck* das wäre eine Katastrophe geworden. Die zwei hätte ich niemals einfangen und sicher fixieren können.
Was ich abschließend noch erwähnen möchte: Auch ein Vogelkundiger Arzt ist nicht immer der Richtige, wenn er nur auf Wildvögel oder Großvögel spezialisiert ist.
Diesen Bericht hat Wally verfasst.