



Eine der häufigsten Folge von fehlerhafter Haltung ist das
Rupfen. Vor allem Einzeltiere und Tiere, die zu wenig Platz
haben zeigen dieses Verhalten. Sie rupfen sich beim Putzen
einzelne Federn aus, teilweise beißen sie sich auch die größeren
Federn ab. Das kann soweit führen, dass nur noch vernarbte Haut
übrig bleibt. Fehlt der Sozialpartner, leiden Vögel (und nicht nur
Nymphensittiche!) extrem an der Isolation. Kein Mensch kann einen
Vogelpartner ersetzen, auch wenn er 24 Stunden am Tag zur
Verfügung stünde. Das Rupfen ist sehr schwer therapierbar
und auch hier gilt:
Auch zwischen Paaren kommt es häufig zum Rupfen. Es beginnt häufig in der Brutsaison und verschwindet in vielen Fällen auch wieder. Bei manchen Paaren allerdings hält sich diese Verhaltensweise hartnäckig. Die Erklärung ist schwierig und nicht eindeutig belegt. Wir vermuten, dass das Rupfen ein übersteigertes Putzen ist, also im Prinzip der höchste Liebesbeweis an den Sozialpartner. Auf Grund eines kahlen Hinterkopfes oder kahlen Stellen am Hals, würden wir kein Paar trennen, das ansonsten harmonisch ist. Beim Partnerrupfen hat das gerupfte Tier zudem die Möglichkeit sich zurückzuziehen, wenn es zu schlimm wird.
In einem größeren Schwarm könnten sie solche Paare auch neu orientieren. Halten sie nur zwei Nymphensittiche, entspricht das meist einer Zwangsverpaarung. Die Wahl durch den Halter entspricht leider nicht immer der Wahl der Tiere. Kann man nur ein Paar halten, ist es deshalb ratsam, bereits fest verpaarte Tiere zu wählen.
Eine Garantie, dass sich zwei Vögel verpaaren, kann niemand geben. Es empfiehlt sich, Tiere ähnlichen Alters zusammenzusetzen. Vögel, die noch nicht geschlechtsreif sind, also vor der Jungmauser, werden von Alttieren nicht als Sexualpartner angesehen. Daher sollte man bei Vergesellschaftungen darauf achten, dass man kein Jungtier zu einem erwachsenen Tier setzt.