



Es war einmal... so oder so ähnlich könnte ich von unserem Volierenbau zu erzählen beginnen!
Welcher Vogelhalter träumt nicht von einer großen Volierenanlage mit allem "Schnick Schnack",
welches die Vogelhaltung so angenehm wie nur möglich macht?
Auch ich träumte... und träumte... und träumte.
Blick in die Innenraumvolieren
Als wir im Sommer 2006 eine leerstehende Halle mit Grundstück drum herum kauften, rückte der Traum ein großes Stück näher, bis es dann im Februar 2007 schließlich soweit war und der erste "Grundstein" für unser Vorhaben gelegt wurde.
Geplant wurden fünf Volieren mit anschließenden Außenvolieren sowie ein "Futtergang" und ein
abgegrenzter Quarantäneraum.
Der Innenteil der Anlage umfasst gut 50m² aufgeteilt in fünf Volieren je 2 x 2 x 2,50 m.
Der Quarantäneraum umfasst knapp 1,80 x 2 x 2,50 m und die Gangfläche ungefähr 12,50 x 2 x 2,50 m.
Der Grundriss der Volierenanlage sieht folgendermaßen aus:
Auch der Platz an dem die Volierenanlage entstehen soll war leicht gefunden!
Im Untergeschoss der 700m² großen Halle befand sich eine Fensterfront welche direkt in
den "Hinterhof" führte - geradezu ideal!
Dieses Foto zeigt die Lagerhalle vor dem Umbau
Die erste Ziegellieferung
Am 9. Februar 2007 fiel der Startschuss.
Die erste Ziegellieferung rollte an und es konnte losgemauert werden.
Nach wenigen Tagen standen die Zwischenmauern der einzelnen Innenvolieren:
Am 24. Februar 2007 wurden zusätzliche Fenster eingebaut (für die Ausflüge). Der Vorraum, von welchem aus man auch in den Quarantäneraum gelangt, war fertig gemauert und somit der Rohbau im großen und ganzen fertig.
Nach dem Rohbau wurden die Leitungen für Wasser und Heizung verlegt. Jede einzelne Voliere bekommt einen Wasserhahn, eine Dusche sowie eine Feuchtraumsteckdose. Letztere wird für die Wasserpumpen genutzt, kann aber ggf. auch für Rotlicht u.Ä. verwendet werden. Die jeweiligen Duschen lassen sich einzeln vom Futtergang aus bedienen. Somit können die Tiere die Dusche in vollen Zügen genießen, ohne von uns gestört zu werden.
Am 10. März 2007 begannen die Maurer mit dem Verputzen. Das war eine riesige Sauerei, aber auch gleich ein komplett anderes Bild der Volieren. Nachdem die Maurer abgezogen waren, wurden hartnäckige Verputzreste entfernt. Die Anlage musste ausgefegt und vom überschüssigen Putz befreit werden, bevor es dann zum nächsten Schritt weiter ging - die Bodenabläufe. Diese vereinfachen die Reinigung der Volieren erheblich.
Nach einigen Tagen verschrauben, nachmessen, ausrichten, Bodenabflüsse verlegen...
folgte dann in schnellen Schritte auch schon der Estrich - viel Estrich.
Der Estrich musste lange Zeit gründlich duchtrocknen.
Am 26. April 2007 wurde das Dachgerüst für die geplante Holzdecke (Feuchtraumpaneele) gebaut.
Am 4. Mai 2007 war die Decke fast komplett eingezogen und wurde von oben durch Glaswolle gedämmt.
Da die Fensterfront bzw. der Außenhof höher liegt als das Untergeschoss, verlieren wir durch die Decke
die schönen großen Fensterflächen. Damit weiterhin ausreichend Tageslicht einfallen kann, haben wir
die Innenvolieren mit Stegplatten versehen.
Der Innenausbau war in vollem Gange, nur leider sieht man selbst nur sehr wenig Veränderung.
Man sieht sie einfach viel zu oft - die Baustelle!
Großen Ansporn brachte uns das Lob Außenstehender und auch den Ideenreichtum mancher "Nicht-Vogel-Halter"
machten wir uns zu Nutze. So hatten wir bspw. sehr lange keine Idee, wie wir die Badestelle für die
Vögel gestalten sollten. Flache Duschwannen wären super, aus finanzieller Sicht aber nicht realisierbar.
In normalen Duschwannen könnten die Vögel ertrinken.
Wir haben die Duschwannen letztendlich selbst gebaut. Man nehme:
1 Mörtelwanne
1 Waschtischablauf
1 Stichsäge
und los gehts!
Wir haben die Mörtelwannen ab- und in den Boden ein Loch für den Ablauf eingesägt. Der Waschtischablauf wurde daran montiert und mit Silikon abgedichtet. Damit die Badewannen nicht auf dem Boden aufstehen, was wegen des Ablaufes nicht ginge, haben wir die Wannen erhöht eingemauert.
Am Anfang unserer Planung haben wir mit dem Gedanken gespielt in die Zwischenwände große Schieber einzubauen. Diese sollten als Verbindung zwischen den Volieren dienen, um ggf. zwei Volieren miteinander zu verbinden. Da die Zwischenwände allerdings nur aus "11er" Ziegeln bestehen hätte dies die Stabilität zu stark beeinträchtigt. Somit konnte dieses Vorhaben leider nicht umgesetzt werden. Es musste also eine andere Lösung her. Wir entschieden uns für kleine Durchflugklappen die im vorderen Teil der Trennwände angebracht sind.
Nachdem das Jahr fast vorbei war und wir uns schon wieder mitten im Herbst befanden, wollte ich meinem Frust etwas Farbe verleihen. Ich begann mit der farblichen Gestaltung der Innenvolieren. Zuerst der Gang, dann die Volieren.
Kurz vor dem Jahreswechsel 2007 - 2008 haben wir es dann noch geschafft die Bodenflächen
sowie die Volieren zu fliesen und auch farblich tat sich wieder einiges. Zudem fielen viele
Kleinarbeiten an. Die Heizung wurde installiert und in Betrieb genommen, Steckdosen montiert und
Stromkabel zu den einzelnen Volieren gezogen. Jede Voliere hat drei Stromleitungen bekommen:
1x Bird-Lamp
1x Nachtlicht
1x Reserve für Rotlicht, Wärmelampe o.ä.
Und die Kleinarbeiten nahmen kein Ende:
Es wurden Fensterbänke gesetzt, Abschlusswinkel und U-Profile montiert, die Durchflugklappen angebracht,
die Volierenelemente eingesetzt und farblich endlich alles fertig gestellt. Der Arbeitstisch wurde geliefert,
Schlauchhalter montiert, Fugen silikoniert... und vieles mehr.
Beim Fertigstellen der bisherigen Volieren haben wir zusätzlich Lüftungsfilter eingesetzt. Es soll
noch eine Lüftungsanlage angebaut werden. Die Frischluftzufuhr sowie das "Absaugen" der verbrauchten
und durch den Gefiederstaub verunreinigten Luft sollen hiermit gewährleistet werden.
Mittlerweile war es schon wieder Juli - Juli 2008. Drei Volieren waren bis zu diesem Zeitpunkt fertig gestellt und bezogen, Voliere vier und fünf weiterhin im Bau.
Angaben zur bisherigen Arbeitszeit, zum Material, zu den Versuchen und Nerven die unser Bau
bisher verschlungen hat, kann man leider - oder Gott sei Dank? - keine machen. Grob überschlagen befinden
wir uns momentan bei einer Materialsumme von rund 15.000 Euro. Der Bau ist aber noch nicht abgeschlossen.
Ich hoffe, ich konnte ein klein wenig Einblick in unsere "Neverending-Story" gewähren.
Gerne kann man sich bei Fragen an mich wenden!
Aktuelle Bilder und weitere Berichte gibt es unter
www.Wellensittiche-Foren.de